Wir vergessen alles: die Bücher, die wir gelesen haben, Japans Tempel, die Grabanlagen von Luxor, die Warteschlangen am Flughafen, unsere eigenen Torheiten. Also beginnen wir wieder, das Glück im Anderswo zu erhoffen: zwei Zimmer mit Blick auf einen Hafen, eine Kirche mit den sterblichen Überresten der sizilianischen Märtyrerin St. Agatha hoch oben auf einer Hügelkuppe, ein von Palmen umstandener Bungalow. Wir bekommen erneut Lust auf Gepäck, auf das Hoffen, auf Tumult und Getöse.

Airport (Alain de Botton)

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Der Hof des Gefängnisses war grell beleuchtet, die Scheinwerfer an den Wänden waren eingeschaltet. Die Gesichter der Menschen waren weiß, alles sah aus wie in einem überbelichteten Film. Ein Lastwagen stand in der Mitte, die hintere Plane war zurückgeschlagen. Die Gefangenen kletterten auf die Lade und setzten sich auf die Bänke. Vier Soldaten bewachten sie, sie hatten Maschinenpistolen. [...]. Keiner schrie Befehle, keiner wehrte sich.

Der Fall Collini (Ferdinand von Schirach)